Aus der Reihe: "Ein bisschen an die Wand getrieben" - Gespräch mit Thúy Nonnemann

Shownotes

Kurz nachdem die Mauer fiel, ging Thúy Nonnemann von West-Berlin in den Osten und stelle fest, auch dort leben Menschen vietnamesischer Herkunft. Schnell war klar, dass politische Lösungen lange auf sich warten lassen werden. Thúy, schon vorher aktiv, begann, sie zu beraten - draußen und im Knast. Der Realität der 90er Jahre, in der viele Vietnames:innen in Deutschland lebten, wirkte sie fortan auf politischer und rechtlicher Ebene entgegen. Als ehemaliges Mitglied der Berliner Härtefallkommission entschied sie zudem über Bleiberechte von jenen, für die das Aufenthaltsrecht keine Chance mehr vorsah. Zwar ist sie im Ruhestand, doch ihr politisches Wirken ebbt nicht ab. Und so vollendet sie in diesem Gespräch unsere Reihe über die Vietnames:innen in der DDR und danach und erzählt uns noch so einiges über die, die vor 1989 in der Bundesrepublik ankamen.

Weiterführende Links & Informationen

  • Eine Empfehlung von Thúy - das Hörspiel "Atlas". Im Jahr 1975 flieht eine Frau mit ihrer Tochter aus Vietnam. Sie werden getrennt, die Mutter kommt als eine der "Boatpeople" in die Bundesrepublik. Die Tochter ist bei der Flucht entgegen der Annahme der Mutter nicht ertrunken. Sie wächst in Vietnam auf und kommt später als Vertragsarbeiterin in die DDR. Das Stück wird auch immer wieder an Theatern aufgeführt. Mehr Infos unter anderem hier: https://www.suhrkamptheater.de/stueck/thomas-koeck-atlas-tt-102317 … oder in der Suchmaschine eurer Wahl.

  • Eine Geschichte zu den Moritzburger:innen - jenen knapp 350 Vietnames:innen, die in den 50er Jahren in Moritzburg bei Dresden ausgebildet wurden oder studierten - wird unter anderem in "UnSichtbar. Vietnamesisch-Deutsche Wirklichkeiten" beschrieben. Bestllung hier: https://domid.org/angebot/publikationen/ [ganz runter scrollen]

  • Thúy erwähnt den Mord an Oury Jalloh als Beispiel für die Kontinuität von Rassismus und rassistischer Verbrechen über die 90er Jahre hinaus. Er wurde am 07. Januar 2005 von Polizist:innen in einer Dessauer Polizei-Zelle verbrannt. Der Mord will die offizielle Seite immer noch nicht aufgeklärt wissen. Über den Fall, die Chronologie staatlichen Verhüllens und ausdauernden, zivilgesellschaftlichen Aufklärens: https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

Spenden! Beim… Bon Courage e.V. IBAN: DE66 8605 5592 1090 0633 90 BIC: WELADE8LXXX Sparkasse Leipzig

oder hier: Hiergeblieben Fonds, ein Leipziger Rechtshilfefonds für Geflüchtete Menschen.Würdig e. V. IBAN: DE20 8306 5408 0004 9621 09 BIC: GENODEF1SLR Verwendungszweck: Hiergeblieben Fonds

Cover-Gestaltung: Chris Schneider | cityescape.de

Music by Soundbrothers und Lead Jacket Francis Grey

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